Radtour nach Böblingen und Besichtigung der Stollengänge

Cornelia Wenzel führte uns kompetent durch die Luftschutzstollen und deren Geschichte. Ihr Wissen hat sie aus dem Stadtarchiv und Gesprächen mit Zeitzeugen.

Die Stollenanlagen wurden im zweiten Weltkrieg nach dem ersten und gleichzeitig verheerenden Fliegerangriff auf Böblingen hauptsächlich von Frauen gegraben.

 

So gab es im Böblinger Stadtgebiet neun Stollenanlagen in unterschiedlicher Größe, eine davon im Schlossberg, eine weitere zum Beispiel im Galgenberg. Jede Familie hatte ihren festen Platz. So erhielt man schnell einen Überblick, wer anwesend war bzw. fehlte. Zum Sitzen standen Bänke und abschließbare Truhen zur Verfügung. In diesen wurden Aussteuer und Wertsachen gelagert. Die Schutzsuchenden kamen warm angezogen, da die Temperatur in den Stollen durchschnittlich 14 Grad beträgt. Einfache Toiletten gab es in Stolleneingangsnähe.

Insgesamt konnten in der Stollenanlage im Schlossberg 1.500 Personen Zuflucht finden.

Bei der Führung beschlich uns wegen der Enge und dem Zweck der Stollen ein beklemmendes Gefühl.

Eine aktuelle Nutzungsabsicht scheidet wegen der Feuchtigkeit aus. Aber die Stollenanlage soll erhalten bleiben.

Bei trockenem Wetter fuhren wir wieder zurück nach Ehningen für einen gemütlichen Abschluss.